Von Franz Kafka
Premiere November 2009
Mit Dirk Mühlbach
Regie, Ausstattung Rainer Escher
Ist das Publikum Zeuge einer Gerichtsverhandlung? Ist dieser Bericht für eine Akademie die Verteidigungsrede eines Angeklagten, oder die Dankesrede eines Preisträgers? Was ist das überhaupt für ein Wesen, das vor die Zuschauer tritt und von sich behauptet, einmal ein Affe gewesen zu sein, aber innerhalb von fünf Jahren zum Menschen geworden zu sein? – Geboren an der Goldküste als freier Affe, auf frevelhafte Weise gefangen genommen von einem Tierfängertrupp von Hagenbeck, auf einem Schiff in einer Kiste gefangen gehalten; in dieser Situation gibt es für ihn nur zwei Möglichkeiten: entweder in einem Käfig in Hagenbecks Zoo enden oder Mensch werden. Der Zuschauer erlebt in einer dramatischen Erzählung seine Rettung und erfährt auch, wie leicht es doch ist, ein Mensch zu werden. In dieser Geschichte erlebt der Zuschauer im Gegensatz zu vielen anderen Erzählungen Kafkas einea Mensch-Werdung, die sogar mit einem Happy-End abschließt. Aber dürfen wir dieser leichten und lichten Erzählung des Affen Rotpeter, der heute ein gefeierter Varietekünstler ist, so einfach glauben. Oder ist dieser Varietekünstler, der behauptet ein Affe von der Goldküste gewesen zu sein, nur ein Hochstapler.